Ziel der respektvollen Sanierung des ursprünglichen Wohnhauses mit Baujahr 1890 und der Umnutzung zu Räumlichkeiten für eine Sozialinstitution war ein sanfter, ressourcenschonender Eingriff. Alte Oberflächen und Materialien sollten erhalten, hervorgehoben und wiederbelebt werden.
Das Hauptmerkmal dieser Sanierung war die pragmatische Herangehensweise. Hinter den Einbauten der letzten Jahrzehnte liess sich der Charme der ursprünglichen Räume noch erahnen. Im Sinne einer ganzheitlichen Nachhaltigkeit wurden Eingriffe nur da vorgenommen, wo sie wirklich nötig waren. So wurde bereits bei der ersten Begehung definiert, welche der alten Bauteile erhalten resp. wieder hervorgeholt und durch ein neues Farbkonzept ergänzt werden. Diese Vorgehensweise konnte nur umgesetzt werden, da Bauherrschaft und Planende am gleichen Strang gezogen haben. Alte Einbauten wurden ausgebaut, Laminat- und Teppichböden entfernt und die darunterliegenden Parkett- und Steinböden wieder hergestellt. Flickstellen wurden akzeptiert und als solche gezeigt. Die Nutzungsanpassungen im Bereich der Nasszellen konnten durch geringe Eingriffe umgesetzt werden. Die bestehenden und qualitativ hochwertigen Marmorplatten wurden belassen und in ein stimmiges Farb- und Beleuchtungskonzept integriert. Die ebenfalls bestehende hochwertige Küche wies eine nicht mehr zeitgemässe Farboberfläche und einige mechanische Defekte auf. Anstelle eines Ersatzes wurden nur einzelne Komponente ausgetauscht und die Oberflächen neu gestrichen. Im Treppenhaus wurden der Naturstein sowie das Parkett wieder hervorgeholt. Die neuen Farben im Treppenhaus und in der Küche integrieren sich in den Farbraum der bestehenden Plattenbeläge und der Kachelöfen.